Zunächst einmal: Prosit Neujahr!! Du bist hoffentlich gut „herüber gerutscht“?? … wie man in Wien zu sagen pflegt – da „rutscht“ man nämlich ins neue Jahr!
Bei uns gab es gestern Abend zuhause (klassischerweise) Fondue gemeinsam mit ganz lieben Freunden. Wir haben die Fleischwürfelchen in Gemüsefond gegart – da hat man gleich ein „besseres“ Gewissen und: am nächsten Vormittag eine kräftige Suppe zum „Katerfrühstück“! ;-)) Dazu gab es: Crudités (rohe Gemüse-Stäbchen wie Karotte, Kohlrabi, Fenchel, Stangensellerie, Gemüsepaprika,…) zum Knabbern, hausgemachtes Baguette und: die SAUCEN!! Eine davon möchte ich Dir heute präsentieren, das Rezept dazu habe ich mir gestern Nachmittag einfallen lassen.
Jetzt frage ich mich gerade: darf man heutzutage noch eine Sauce „Zigeuner-Sauce“ nennen?? Schauen wir doch einmal bei „Tante Google“ vorbei… Folgendes ist zu erfahren: Zigeunersauce (engl. Zingara sauce, franz. Sauce zingara, ital. Salsa alla zingara, span. Salsa gitana) geht vermutlich auf Auguste Escoffier zurück, der 1903 in seinem „Guide culinaire“ eine „Zigeunersauce“ als „ungarisch, scharf mit Paprika und/oder Zwiebeln“ beschreibt. Weiters erfährt man in einem Wiki-Eintrag, dass sich der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma gegenüber der Umbenennungs-Forderung an einen renommierten Saucen-Hersteller kritisch geäußert hat: es bestehe die Gefahr, dass durch solche Forderungen die eigentlichen Anliegen der Sinti und Roma ins Lächerliche gezogen würden… Für mich ist der kulinarische Begriff „Zigeuner-“ keinesfalls abwertend, sondern beschreibt traditionellerweise eine bestimmte Geschmacksrichtung (siehe oben). Ich denke, ich bleibe bei der Benennung.
Nun aber zur Zubereitung: ich nehme stückige Paradeiser/Tomaten aus der Dose, denn die sind das ganze Jahr über in gleichbleibender Qualität erhältlich. Dazu kommen Zwiebel und Knoblauch, Paprikapulver plus etwas Schärfe nach Belieben. Nachdem die Tomaten einige Minuten eingekocht wurden, wird die Sauce zuletzt mit etwas Speisestärke abgebunden und pikant abgeschmeckt. Die Zigeunersauce passt kalt nicht nur zum klassischen Fondue, sondern auch zu Grillfleisch im Sommer, Bratwürsteln und Omelettes. Oder aber auch heiß zu kurzgeratenen Schnitzeln oder Koteletts!
Zigeuner-Sauce, kalt oder heiß
1 Dose stückige Paradeiser/Tomaten (mit Kräutern)
1 kleine Zwiebel, geschält und halbiert
2 Zehen Knoblauch, geschält
15 g Olivenöl
2 EL Paprikapulver („edelsüß“)
1/4 TL scharfe Paprika- oder Chiliflocken
1 TL Speisestärke (Maizena) + etwas Wasser
frische Petersilie nach Geschmack
1/2 TL Salz
1/4 TL Pfeffer
- TMX auf Stufe 6 laufen lassen, zuerst die Knoblauchzehen, dann die Zwiebel durch die Deckelöffnung auf das Messer fallen lassen. Die Stückchen mit dem Spatel nach unten schieben.
- Öl zuwiegen und 3 min./Varoma/Stufe 1 einstellen.
- Nun die Paradeiser/Tomaten sowie das Paprikapulver und die Chiliflocken zugeben und alles 12 min./100°/Linkslauf/Stufe 1 köcheln lassen, dabei den Messbecher schräg einsetzen, damit Dampf entweichen kann.
- Inzwischen die Petersilie fein hacken.
- Nach Ablauf der Zeit mit Salz und Pfeffer würzen. Die Speisestärke in einem kleinen Gefäß (am besten mit dem Finger) in etwas Wasser glatt anrühren und zugeben. Nochmals 1 min. 30 sec/90°/Linkslauf/Stufe 1 erhitzen.
- Zuletzt die Petersilie kurz auf Linkslauf/Stufe 2 einrühren. Sauce mit Salz/Pfeffer/Zucker/Essig pikant abschmecken, sofort verwenden oder – in ein Gefäß umgefüllt – abkühlen lassen. Im Kühlschrank lagern.
Ich wünsche Dir noch ganz viel Kochspaß im neuen Jahr!!
Happy mixin‘!
Deine
Claudia