Weihnachten naht mit Riesenschritten! … und wie jedes Jahr bin ich reichlich spät dran, ein paar verschiedene Kekssorten auf den „bunten Teller“ zu bringen. In der Eile passieren mir dann oft Fehler oder Schusseligkeiten, die mich wirklich ärgern: ein ganzes Blech mit Keksen verbrennt, ein Teig gerät viel zu weich oder die Vanillekipferl zerbröseln einfach nur so… da stelle ich gerne – ganz ehrlich zugegeben – schon einmal die ganze „Backerei“ in Frage!

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Kekse, die komischerweise fast immer gelingen, sind bei mir die Linzer Augen. Vielleicht nennst Du dieses Gebäck bei einem anderen Namen, aber bei uns heißen sie einfach „Linzer“. In manchen Familien auch „Spitzbuben“ genannt (dieser Name scheint angeblich in den 1920ern das erste Mal in einem Kochbuch auf), werden sie in der Region um Wien fast immer mit Marillen-Marmelade zusammengesetzt. Ganz wichtig ist ein Loch im „Deckel“, damit man die Marmelade auch sieht. Ich habe einen zweiteiligen sternförmigen Ausstecher verwendet, klassisch sind die Linzer Augen aber rund (mit glattem oder gewelltem Rand) und gucken mit 3 kleinen Augerln (also Löchlein) in die Welt. Falls Du keinen speziellen Ausstecher besitzt, kannst Du auch mit einem beliebigen anderen die Kekse ausstechen und mit der kleinen Öffnung einer Spritzsack-Tülle das Loch im oben liegenden Teil herstellen.

 

Im Thermomix ist ein Mürbteig so rasch und sauber hergestellt, dass es die reinste Freude ist. „Mein Teig“ hier ist ein klassischer 1-2-3-Mürbteig, mit Zitronenschale und Vanillezucker aromatisiert. Diesen „Grundteig“ kannst Du für vielerlei Gebäck verwenden!

 

Hier ein paar Tipps zum Ausstechen und Fertigen:

Den Teig am besten am Vorabend für den nächsten Tag herstellen und in Klarsichtfolie gewickelt im Kühlschrank lagern.  20 min. vor dem Verarbeiten herausnehmen.

Man braucht natürlich für jedes Linzer Auge 2 Kekse: ein ungelochtes und eines mit Loch oder Löchern als „Deckel“. Damit das Abzählen beim Ausstechen nicht so mühsam wird, die gelochten und ungelochten Kekse in Reihen nebeneinander auf das Blech setzen – so sieht man auf einen Blick, wer noch keinen „Partner“ hat!

Die Kekserl unbedingt ganz hell backen! Da muss man schon wirklich aufpassen. Am besten, man hat eine liebe Hilfe, die vor dem Backrohr sitzend das Geschehen beobachtet… Nach dem ersten Backdurchgang kennst Du die genaue Backzeit.

Die beiden Keksscheiben dürfen nicht gebogen oder gewellt sein! Dafür die gebackenen Kekse auf dem Blech etwas auskühlen lassen und dann auf eine flache Platte zum vollständigen Auskühlen zu Türmchen stapeln.

Zu feste (Marillen-)Marmelade in einem Töpfchen mit etwas Rum erwärmen und glatt rühren – sonst brechen die Kekse beim Bestreichen.

Die gelochten Teile auf Backpapier nebeneinander auflegen und mit Staubzucker dick bezuckern. Die ungelochten Kekse mit etwas Marmelade bestreichen und mit einem bezuckerten Keks belegen – so vermeidet man, dass das „Marmeladen-Auge“ mit Zucker bedeckt wird.

Damit die Linzer Augen in der Keksdose möglichst „präsentabel“ bleiben, die einzelnen Lagen Kekse mit jeweils einem Blatt zugeschnittenem Butterpapier trennen.

 

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Linzer Augen

100 g Kristallzucker

1 – 2 Streifen Zitronenschale (unbehandelt)

10 g Vanillezucker

300 g Mehl

200 g kalte Butter in Stücken

1 Ei

1 Prise Salz

Marillenmarmelade zum Bestreichen (glatt, ohne Stücke!)

Staubzucker zum Verzieren

 

  • Zucker, Vanillezucker und Zitronenschale in den Mixtopf geben und 10 sec./Stufe 10 pulverisieren.
  • Kalte Butter und Mehl zuwiegen, Prise Salz und Ei zugeben und alles 10 sec./Stufe 5 zerkleinern und mischen.
  • Den Mixtopfinhalt auf die Arbeitsfläche kippen und von Hand kurz glatt kneten.
  • Teig flache drücken und in Klarsichtfolie einwickeln: mind. 2 Stunden – am besten über Nacht kühlen.
  • Das Backrohr auf 180°  C (statische Hitze) aufheizen. Teig ca. 20 min. vor dem Verarbeiten aus dem Kühlschrank nehmen. Portionsweise auf möglichst wenig Streumehl ca. 2 – 3 mm dick ausrollen, Kekse ausstechen (siehe oben) und auf mit Backpapier belegte Bleche setzen. Backzeit: ca. 9 – 11 min. (die Kekse sollen ganz hell bleiben!)
  • Gebackene Kekse kurz auf dem Blech auskühlen lassen und danach auf einer glatten Platte zu Türmchen stapeln.
  • Die gelochten Teile auf Backpapier nebeneinander auflegen und mit Staubzucker dick bezuckern. Die ungelochten Kekse mit etwas Marmelade bestreichen und mit einem bezuckerten Keks belegen.
  • Die fertigen „Linzer“ in eine gut schließende Keksdose schichten, dabei die Lagen mit Butterbrotpapier trennen.

 

Ich wünsche Dir gutes Gelingen!!

Claudia