Endlich ist sie da, die Maroni-Zeit! Ich liiiebe diese Kastanien! Als Kind war ich überglücklich, wenn ich bei einem Wien-Besuch mit den Eltern im Winter heiße Maroni vom Maroni-Brater gekauft bekommen habe. Später musste ein Teil meines kleinen Taschengeldes für diesen Genuss herhalten und heute gönne ich mir die heißen Maroni beim Schlendern durch die winterliche Stadt immer wieder einmal. Man kann sich die Hände so schön an dem Papierstanizel wärmen! Als Kind war es recht kniffelig, zu selben Zeit das Stanizel in der einen Hand zu halten und dann doch mit beiden Händen die Schale einer Kastanie abzuschälen! Ich hab‘ aber über die Jahre geübt… 😉

 

Vor kurzem habe ich aus Interesse nachgegoogelt, wie es denn mit den Inhaltsstoffen der Esskastanien bestellt ist. Ganz kurz: äußerst gut! Heiße, gebratene Maroni seien das beste „Fast Food“, das man sich unbeschwert gönnen kann… (na bitte!) Maroni werden seit Jahrhunderten von den Menschen geschätzt. Schon Hildegard von Bingen zählte die Edelkastanie – neben dem Dinkel – zu ihren Universalmitteln. Ob geröstet, gekocht oder als Kastanienmehl verwendet, soll der Verzehr gegen Konzentrationsschwäche helfen sowie Nerven und Milz stärken. Maroni zählen zu den Nussfrüchten, sind basisch, stärkehältig, gluten- und tiereiweißfrei. Im Gegensatz zu anderen Nüssen enthalten Maroni nur sehr wenig Fett. Weitere Inhaltsstoffe wären: Vitamin C, B-Vitamine, Kalium und Linolsäure, Flavonoide und Lignane.

Was früher armen Menschen half, über den langen Winter zu kommen ohne hungern zu müssen, ist heute eine willkommene Zutat für eine bewusste Ernährung. Im Moment werden im Supermarkt kleine Netze mit prallen und glänzenden Maroni in recht guter Qualität angeboten – also rasch zugreifen und die Kastanien gleich zuhause zubereiten! Nur wie kommt man am besten zum „guten Kern“? Da gibt es mehrere Möglichkeiten:

 

  • im Backrohr rösten
  • auf dem Griller draussen rösten
  • in der Mikrowelle garen
  • kochen
  • dämpfen

 

Ich habe mich für die letzte Variante entschieden und dafür den Thermomix eingesetzt. Leider kann er das Einschneiden der Maroni nicht übernehmen… :-/ Verwende dafür am besten ein ganz kleines, scharfes Gemüsemesser mit glatter Klinge und gib‘ bitte gut Acht, Dich nicht zu schneiden! Die Kastanienschale mit einem kreuzförmigen Schnitt einritzen, ohne den gelben Kern mitzuschneiden. Der gesamte Inhalt eines 500 g-Netzes passt in das Garkörbchen und ergibt ca. 400 g geschälte Maroni. Ein Tipp: die Schale lässt sich noch heiß und feucht am besten entfernen. Tipp Nr. 2: zu zweit ist die Schälarbeit in der Hälfte der Zeit erledigt!! 😉

Ich habe die geschälten Kastanien zu einem hausgemachten gesüßten Maroni-Püree weiterverarbeitet – das Rezept folgt im nächsten Beitrag! Du kannst die Maroni aber auch im Rotkraut mitköcheln oder in eine Fülle für Geflügel mischen, als Beilage glacieren oder zu einer cremigen Maronisuppe verabeiten. Eh‘ klar: selbst gegarte Maroni schmecken so viel besser als gekaufte! Und billiger ist es auch. Nicht benötigte geschälte Maroni lassen sich für die nächste Verwendung auch gut einfrieren.

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Maroni schälen – TMX-Methode

500 g Maroni

500 g Wasser

 

  • Die Esskastanien kreuzweise einschneiden und in das Garkörbchen geben.
  • 1/2 Liter Wasser in den Mixtopf füllen, Garkörbchen einsetzen, Deckel aufsetzen und 25 min./Varoma/Stufe 1 garen.
  • Nach Ablauf der Zeit das Garkörbchen mit dem Spatel herausheben und in eine Schüssel mit heißem Wasser stellen.
  • Maroni möglichst rasch – so lange sie noch warm sind – schälen.

 

Alles Liebe!

Claudia